Die Geschichte des Weins
März 12
Kein Alkohol ist auch keine Lösung heißt ein bekannter Song der Band Die Toten Hosen und so geht es weiter im Text: (…) und Jesus sah das genauso, denn aus Wasser machte er Wein (…).
Natürlich ist das eine überspitzte Aussage aus einem Rocklied, jedoch symbolisiert der Wein in der christlichen Religion das Blut Christi. Die Frage aller Fragen wird in diesem Artikel geklärt:
Wo kommt der Wein eigentlich her?
Die ersten angebauten Weinreben aus Menschenhand konnten nach unserem heutigen Stand des Wissens im Südkaukasus, heutiges Georgien, bis ins Jahr 5.800 vor Christus zurückverfolgt werden. Von dort aus startete der Weinanbau seinen Siegeszug über die vorderasiatische Landschaft bis in den gesamten Nahen Osten. Daraufhin folgten die Ägypter im 4. Jahrtausend vor Christus. Die ersten Edelreben wurden etwa 1.700 vor Christus auf Kreta von den Minoern kultiviert. Griechische Kolonisten sollen etwa 600 vor Christus erstmals Rebstöcke nach Gallien mitgebracht haben. In Frankreich sind der erste Weinanbau und die Weinherstellung um 400 vor Christus anzusiedeln und im heutigen Schweizer Kanton Wallis ist die Kultivierung von Weinreben zwischen 800 bis 600 vor Christus nachgewiesen worden. Mit den Römern breitete sich die Weinrebenkultivierung in Spanien, Gallien, Nordafrika und Germanien am Rhein und der Mosel aus. Heute ist der Wein aus nahezu keinem menschlichen Kulturkreis mehr wegzudenken.
Herkunft des Wortes
Das Wort Wein ist ein klassisches Wanderwort das in etwa den gleichen Siegeszug, in Bezug auf die Verbreitung, nahm, wie das Getränk selbst. Sowohl das mittelhochdeutsche Wort wîn, als auch das englische wine sind dem lateinischen Wort vinum entlehnt. Die akustische Ähnlichkeit zum griechischen *ϝοῖνος (woínos) als auch zum arabischen wayn belegt die These, dass das Wort Wein nahezu überall auf der Welt die gleiche Artikulation besitzt und somit von jedem Kulturkreis unabhängig von der Sprache verstanden wird.
Wein ist Kulturgut
Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass der Wein als fester Bestandteil in vielen Kulturen hoch angesehen ist. Ob als Rauschmittel, zum Genuss oder als Mittel zur Kommunikation mit Göttern bei Ritualen: Wein ist ein weltweit bekanntes und geschätztes Kulturgut.
Der Genuss des Weins ist unumstößlich mit dem Festgedanken verbunden. Der Rausch des Alkohols lässt die Hemmungen der Menschen fallen und bis heute wird der Wein auf Festen gefeiert und geehrt.
Viele Götter der antiken Mythologie wie Osiris, Dyonisos, Bacchus und Gilgamesch repräsentierten den Wein und dessen Genuss. Diese Verehrung zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte: Ob als literarische Strömung (Anakreontik), eigenes Literaturgenre (Trinklieder) oder in den Märchen der Gebrüder Grimm (Rotkäppchen), der Wein ist universal vertreten und längst Teil des Lebens der Menschen geworden.
Heutzutage gibt es neben Weinfesten und Weinproben auch einen Weinkulturpreis, bei dem Künstler und Schriftsteller für Verdienste im Bereich der Weinkultur gewürdigt werden.
Es gibt mittlerweile ungefähr 10.000 verschiedene Rebsorten, wovon jedoch nur ein Viertel zum Weinanbau zugelassen wurden, und die Weinrebe gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitsgeschichte.