Alkoholismus
Nov 17
Die seelische und/oder körperliche Abhängigkeit von der psychotropen Substanz Ethanol bezeichnet man als Alkoholismus, der sich nicht nur auf den Konsumenten selbst, sondern meistens auch auf sein Umfeld wie Familie oder Arbeit negativ auswirkt. Immer wieder wurde mit Verboten versucht, diesem Phänomen entgegenzuwirken, diese brachten jedoch nie den gewünschten Erfolg. Die Menschen brannten dann vermehrt illegal Alkohol und verkauften ihn unter der Theke, wie das Beispiel der Alkoholprohibition von 1920 bis 1933 in den Vereinigten Staaten von Amerika zeigt.
Zeitungen berichten zweischneidig über das Phänomen. Auf der einen Seite wird moderater Alkoholkonsum als leberschützend bezeichnet, auf der anderen Seite wird berichtet, dass auch ein einziges Glas Wein am Tag schädlich sein kann.
Ein amerikanischer Professor, E. M. Jellinek, der als „Papst“ der Alkoholismusforschung gilt, klassifizierte 1940 in seinem Hauptwerk The disease concept of alcoholism fünf Typen von Alkoholkranken:
Alpha-Alkoholiker
Dieser Typ wird als Konflikttrinker bezeichnet, der jedoch nicht süchtig ist. Er trinkt lediglich zur Entspannung oder zur Beruhigung der Nerven.
Beta-Alkoholiker
Der Beta-Alkoholiker wird ebenfalls als nicht süchtig bezeichnet. Seine Priorität des Konsums liegt in Gesellschaft von anderen Menschen.
Gamma-Alkoholiker
Der Gamma-Alkoholiker beginnt als Beta-Alkoholiker und trinkt dann zunehmend zum Stimmungsausgleich. Daraufhin wird vermehrt heimlich getrunken und die Dosen werden gesteigert. Es folgen körperliche und psychische Entzugserscheinungen, wie Zittern und Schweißausbrüche und der Drang, nach einem Schluck Alkohol immer weiter zu trinken. Daraus entsteht ein Teufelskreis, der den sozialen, körperlichen und seelischen Abbau zur Folge hat und das Selbstwertgefühl schwinden lässt. In Folge von tagelangem exzessivem Konsum sind Kontrollverluste vorprogrammiert.
Delta-Alkoholiker
Dieser Typ wird auch als Spiegel-Trinker bezeichnet. Der Begriff ist darauf zurückzuführen, dass er permanent ihren Alkoholpegel aufrechterhalten muss, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Meist erkennt man diesen Alkoholtyp schlecht, da er keine Kontrollverluste aufweist und sich aufgrund der steigenden Toleranz stets unauffällig normal verhält.
Epsilon-Alkoholiker
Der Epsilon-Alkoholiker, auch Quartalstrinker genannt, kommt wochenlang ohne Alkohol aus. Sobald jedoch Probleme in seinem Leben auftauchen, betrinkt er sich hemmungslos über mehrere Tage hinweg, wobei es stets zu Kontrollverlusten kommt, da ihm die Toleranz eines regelmäßigen Trinkers fehlt. Die anschließenden mehrmonatigen Abstinenzphasen führten zu dem Begriff Quartalstrinker.